Gegen Gummersbach ohne einige Stammkräfte

Rückblick auf den 3. Tag des diesjährigen Wartburg-Cups/ Skanderborg mit überraschendem Sieg über den SC Magdeburg

Unser Team nach dem Abpfiff der letzten Partie des diesjährigen Wartburg-Cups - Foto: Ch. Heilwagen

„Ein für alle Mannschaften und die vielen Zuschauer bestens organisiertes Turnier, von A bis Z“, befand Misha Kaufmann, der Coach des ThSV Eisenach, und stieß damit auf volle Zustimmung der Trainerkollegen der beteiligten Teams und sicherlich auch der nahezu 4.000 Zuschauer bei der von der Firma „Kötter Security“ präsentierten Wartburg-Cup 2024. „Unsere junge Mannschaft hat sich gut präsentiert, ich bin sehr zufrieden. Es funktioniert schon vieles. Das habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erwartet. Na klar, ich habe bei diesem Vorbereitungsturnier auch viele neue Erkenntnisse gewonnen. Meiner Mannschaft fehlt es noch etwas an Durchschlagskraft“, erklärte Misha Kaufmann mit Blick auf sein Team. Im letzten Turnierspiel schonte er einige Stammkräfte.  Auch Marko Grgic blieb auf der Wechselbank. „Dadurch fehlte uns ein Stück Qualität“, so der Schweizer in Diensten der Thüringer. Gegen den mit seinem Superstar Kentin Mahe und Olympia-Silbermedaillen-Gewinner Julian Köster angetretenen VfL Gummersbach unterlag der ThSV Eisenach 26:33 (10:19).  „Wir boten eine schlechte erste Halbzeit, agierten lethargisch und müde. Nach dem Seitenwechsel haben wir uns deutlich gesteigert, knüpften an das an, was wir die zwei Tage zuvor gezeigt haben“, bilanzierte Misha Kaufmann. Im zweiten Abschnitt verkürzten die Eisenacher zwischenzeitlich bis auf 5 Treffer. Ihr Torhüter Matija Spikic parierte mehrfach glänzend, wehrte allein drei Siebenmeter ab. Die Oberbergischen beendeten das Turnier auf Platz 2. Der ThSV Eisenach wurde 3. Skanderborg belegte Platz 4. Der Turniersieg ging an den SC Magdeburg.

ThSV Eisenach zeigt wahres Gesicht erst nach dem Seitenwechsel

Der VfL Gummersbach, mit Kentin Mahe, Julian Köster und Teitur Einarsson im Rückraum sowie Kristjan Horzen am Kreis, übernahm sofort die Spielkontrolle. Beim Gastgeber, bei dem einige Stammkräfte die Partie von der Bank verfolgten, lief kaum etwas zusammen. In der Abwehr bekamen die Eisenacher keinen Zugriff, im Angriff fehlten Harmonie und Präzision. Kentin Mahe traf zum 2:7 (9.). Mit personellen Wechseln, Simone Mengon, Alexandar Capric und Dustin Kraus kamen im Rückraum, verbesserte sich das Spiel der Eisenacher. Gian Attenhofer verwandelte zwei Siebenmeter (15./16.), Simone Mengon und Fynn Hangstein netzten zum 8:10 ein (19.). Doch das war nur ein kurzes Aufflackern. Die Obergergischen trumpften auf, die Eisenacher schauten hinterdrein. Die Phase zwischen der 19. und 30. Minute ging 9:2 an den VfL Gummersbach. Eisenachs Würfe endeten spätestens bei VfL-Keeper Bertram Obling. Mit zwei Treffern netzte Giorgi TSKhovrebadze zur 19:10-Pausenführung für den Altmeister ein.

Mit zwei von ThSV-Keeper Matija Spikic parierten Siebenmetern ging es in die zweite Halbzeit. Fynn Hangstein, Simone Mengon und Malte Donker kurbelten das Eisenacher Angriffsspiel an. Alexandar Capric beeindruckt mit seinem Zug zum Tor, versenkt zum 15:22 (39.).  Torhüter Matija Spikic „riecht den Braten“ bei einem Kempa-Versuch (42.). Weiter zu verkürzen, gelingt den Wartburgstädtern nicht. Kentin Mahe hält die Spielzüge fest in der Hand. Es entwickelt sich eine Partie auf Augenhöhe. Der im rechten Eisenacher Rückraum eingewechselte Alexander Saul schließt scharf und präzise zum 22:30 (51.) und 23:31 (55.) ab. Simone Mengon und Alexandar Capric steuern das VfL-Gehäuse erfolgreich zum 26:31 an (58.). Die Gummersbacher antworten mit zwei Treffern zum 26:33-Endstand.

 

Statistik ThSV Eisenach – VfL Gummersbach 26:33 (10:19)

ThSV Eisenach: Spikic, Heinevetter; Reichmuth (2), Capric (4), Hangstein (2), Attenhofer (4/4), Walz, Mengon (3), Grgic, Ende (1), Meyer, Maric, Donker (2), Kraus (3), Kurch (2), Saul (3)

VfL Gummersbach: Kuzmanovic, Obling; Vidarson (3), Kodrin (2), Vujovic (4/3), Köster (4), Blohme, Hässeler (2), Einarsson (3), Schluroff (1), Tskhovrebadze (6), Mahe (4), Pregler, Horzen (3), Kiesler, Protsiuk (1), Zeman

Siebenmeter: ThSV Eisenach 4/4 – VfL Gummersbach 3/6

Zeitstrafen: ThSV Eisenach 3 x 2 Min. – VfL Gummersbach 2 x 2 Min.

Schiedsrichter: Hurst/Krag

 

Danish Dynamit: Skanderborg gewinnt überraschend gegen den SC Magdeburg

Der SC Magdeburg bestritt dieses Turnier ohne einige Stammkräfte, hatte dennoch ein namhaftes Aufgebot auch gegen das Team von der Skanderborg AGF zur Stelle. Überraschend bestimmten die Dänen von Bestimmt das Geschehen. Ein „Wecker“ per Auszeit von Trainer Bennet Wiegert beim Stand von 4:0 für Skanderborg blieb erfolglos (6.). Die Dänen trumpften gegen müde und etwas lustlos wirkende Elbestädter weiter auf (9:4, 12.). Matthias Musche stieg in der Nähe der Seitenlinie bei einer Abwehraktion zu ungestüm ein, die Schiedsrichter Nils Blümel und Jörg Loppaschewski zeigten dem als untadeligen Sportsmann bekannten Routinier, an diesem Tag auch der Kapitän seines Teams, die rote Karte. Die Magdeburger, mit Philipp Weber, Omar Magnusson und Michael Damgaard im Rückraum, schienen dennoch drauf und dran, die Partie in die eigentlich erwartete Richtung zu lenken. Pablo Lange markierte mit einem Wurf von Linksaußen ins kurze Eck den Anschlusstreffer zum 10:11 (19.). Spielzüge zu den jungen Außenspielern endeten mit erfolgreichen Torwürfen. Beim 14:14 netzte Tim Zechel vom Kreis zum Ausgleichstreffer ein (24.). Mehr gelang den Magdeburgern nicht. Andreas Aagreen zirkelte das Leder zum 17:15 für Skanderborg ins leere SCM-Gehäuse (28.). Dieses hatte Keeper Nikola Portner bereits nach 22 Minuten geräumt. Youngster Willi Lücke hütete den SCM-Kasten bis zum Spielende, wurde häufig von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Die Dänen, durch die unerwartete Pausenführung hochmotiviert, trumpften auch nach Wiederbeginn auf. Eine erneute Auszeit von Bennet Wiegert verpuffte beim Stand von 20:16 (34.). Kristijan Kristjansson, Morten Balling Christensen und der treffsichere Morten Hempel Jensen (9 Treffer) initiierten Angriffszug auf Angriffszug. Jeppe Cieslak vollendete zum 25:19 (41.). Morten Kaalund schloss per Konter zum 27:20 ab (42.). Mit dem eingewechselten Albin Lagergren setzte der deutsche Meister und Pokalsieger nach dem 29:22 (45.) zur Aufholjagd an. Die zahlreichen SCM-Fans auf den gut gefüllten Rängen der Werner-Aßmann-Halle rechneten nun mit einem erfolgreichen Schlussspurt. Doch die Dänen, einen „Sensationssieg“ vor Augen, wehrten sich nach dem 30:26 (49.), trafen zum 32:27 (51.). Beim 34:22, einem von Omar Magnusson verwandelten Strafwurf (57.), schien alles möglich. Doch die Handball-Männer aus Eisenachs Partnerstadt, einen Sieg über den „großen SC Magdeburg“ vor Augen, aktivierten die letzten Körner, trafen zum 35:32 und 36:33-Endstand, jubelten völlig losgelöst nach dem Abpfiff, wurden auch von den Rängen mit reichlich Beifall bedacht. ThSV-Geschäftsführer Rene Witte bedankte sich ausdrücklich bei ihnen für die Teilnahme am Turnier, trotz der langen Anreise. Sie sammelten ganz viele Sympathien für Eisenachs Partnerstadt.

SCM-Trainer Bennet Wiegert zeigte sich nach der Partie verständlicherweise enttäuscht über die Niederlage, betonte jedoch, dass der Turniersieg bereits zuvor gesichert war und diese Niederlage den Erfolg nicht schmälerte. Die herausragenden Leistungen von Spielern wie Omar Magnusson, der in diesem Spiel sechs Tore erzielte, wurden dennoch gewürdigt. „Insgesamt war das Turnier für den SC Magdeburg eine erfolgreiche Vorbereitung auf die kommende Saison, auch wenn der Abschluss nicht nach Plan verlief“, so der Tenor aus dem Lager der Elbestädter. Beste Wünsche für die neue Saison richtete Rene Witte an ihre Adresse. „Viel Erfolg, ausgenommen zwei Spiele“, erklärte Rene Witte mit Blick auf die beiden Punktspiele gegen den ThSV Eisenach.

Statistik Skanderborg AGF – SC Magdeburg 37:33 (17:16)

Skanderborg: Lausen, Brandbyge; Kristjansson (5), Thomassen (1), Sommer Arnoldsen (1), Bonefeld, Laerke, Kaalund (4), Jensen, Lang Rasmussen (2), Aagreen (3), Christensen (2), Balling Christnsen (3), Hempel (9/2), Bramming, Cieslak (2), Olsson (5)

SC Magdeburg: Portner, Lücke; Persson (3), Musche (2), Hein, Zechel (3), Kristjansson (3), Pettersson, Magnusson (6/5), Serradilla (1), Weber (2), Lagergren (6), Lange (4), Drachau, Damgaard (3)

Siebenmeter: Skanderborg 2/2 – SC Magdeburg 5/6

Zeitstrafen: Skanderborg 6 x 2 Min. – SC Magdeburg 2 x 2 Min., Rot gegen Musche (15.)

Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski

 

Th. Levknecht

 

Das Team des VFL Gummersbach beim Wartburg-Cup 2024 - Foto: Martin Herbst
Unser Geschäftsführer Rene Witte beglückwünscht Gummersbachs Julian Köster zu Platz 2 beim Wartburg-Cup 2024 - Foto: Ch. Heilwagen
Die Spieler aus Eisenachs Partnerstadt Skanderborg danken für die überaus freundliche Aufnahme beim Wartburg-Cup - Foto: Martin Herbst
Alex Saul versucht sich gegen die Abwehr des VfL Gummersbach zu behaupten - Foto: Ch. Heilwagen