„Beim ThSV Eisenach brennt jeder für den mannschaftlichen Erfolg.“

Nachgefragt bei Rückraumspieler Dustin Kraus vor dem Heimspiel des ThSV Eisenach am Freitag, 08.03.2024 um 20.00 Uhr gegen Hannover 

Ende September des Vorjahres kam Rückraumspieler Dustin Kraus vom 1. VfL Potsdam zum ThSV Eisenach. „Unsere Verletzten- und Krankenmisere betrachtend, war Handeln unsererseits dringend angezeigt“, erklärte seinerzeit Maik Nowak, der Sportliche Leiter des ThSV Eisenach. „Alle Jungs, die bei uns spielen, leben alle ihren Traum, und der ThSV Eisenach hat bei uns angefragt. Wenn Dustin den Traum hat, in der ersten Handball-Bundesliga zu spielen, wenn er die Chance bekommt, Erstligaspieler zu werden, und es auch für uns als Verein vertretbar ist, dann muss man es einfach machen. Dustin hat sich sowohl bei den Füchsen Berlin als auch in Potsdam als Spieler und als Mensch weiterentwickelt“, kommentierte Trainer Bob Hanning im September den kurzfristigen Wechsel von Dustin Kraus zum ThSV Eisenach.

Wir sprachen mit dem ledigen, aber liierten Dustin Kraus, am 26.03.2001 in Moers (NRW) geboren und in einem kleinen Ort vor den Toren von Duisburg aufgewachsen ist, vor dem Heimspiel der Wartburgstädter am Freitag, 08.03.2024 um 20.00 Uhr gegen die TSV Hannover-Burgdorf. 

Wie kamen Sie zum Handball?

Ein Freund der Familie hat mich im Alter von 6 Jahren mal mit zum Handball beim OSC Rheinhausen genommen. Es hat mir gefallen. Von den Bambinis bis zur C-Jugend blieb ich beim OSC Rheinhausen. Ab der C-Jugend wurde ich überwiegend im linken Rückraumeingesetzt. Nach einer Zwischenstation in Uerdingen spielte ich ab der B-Jugend beim TSV Bayer Dormagen. Als A-Jugendlicher wechselte ich zu TuSEM Essen. Im Jahr 2020 begann meine Zeit bei den Füchsen Berlin einschließlich dem 1. VfL Potsdam. Beide Vereine sind ja eng verzahnt. 

Welche Erfolge stehen auf Ihrer Vita?

Mit der C-Jugend des OSC Rheinhausen belegte ich Platz 2 bei den Westdeutschen Meisterschaften. Mit Bayer Dormagen stand ich im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Ein Highlight, der Aufstieg mit dem 1. VfL Potsdam in die 2. Handballbundesliga der Männer. 

Wie kam der Wechsel von TuSEM Essen nach Berlin zustande?

Jaron Siewert wechselte gerade als Trainer von TuSEM Essen zu den Füchsen Berlin. Das unterstützte meinen Wechsel sicherlich. Ich bezog in Berlin eine kleine Wohnung, war als FSJler tätig, bekam von meinen Eltern finanzielle Hilfe und zusätzlich von den Füchsen eine kleine Aufwandsentschädigung. 

Welche Hoffnungen verknüpften sich mit dem Wechsel in die Talenteschmiede von Bob Hanning?

Hier wird wohl die beste Jugendarbeit geleistet. Unter Top-Trainingsbedingungen im Füchse-Town sich zu entwickeln, sich einer großen Herausforderung stellen, über die 3. Liga in den Profikader wachsen, das waren meine Beweggründe. Die individuelle Entwicklung steht im Nachwuchsbereich der Füchse an erster Stelle. Im Jahr 2021 lief ich im Punktspiel gegen den HSV Hamburg erstmals für die Füchse in der 1. Handballbundesliga auf. Ein Traum ging für mich in Erfüllung. 

Im September folgte der Wechsel zum Aufsteiger von der Wartburg…

Mein Ziel war, mehr Spielzeit in der 1. Liga, meine Qualitäten in Eisenach zu zeigen. Ich will die Spieltaktik verinnerlichen, im Training dazu lernen und mich gleichzeitig ins Team integrieren. Ohne die Saisonvorbereitung gemeinsam mit der Mannschaft ist das schwer. Ich hoffe im zweiten Saisonteil auf mehr Einsatzzeiten, will mich im Training anbieten und durchsetzen. 

Was spricht dafür, dass der ThSV Eisenach die Klasse hält?

Dass wir selbst gegen die Spitzenteams aus Kiel und Melsungen mithalten können, haben wir gerade gezeigt. Unsere Abwehr ist der entscheidende Punkt. Mit vielen Facetten in der Defensive bringen wir alle Kontrahenten in Schwierigkeiten. Angriffstechnisch müssen wir uns weiterentwickeln. Die Formkurve zeigt da deutlich nach oben. Wir haben Spielzüge in petto, mit denen wir jede Abwehr knacken können. Uns fehlte bisher ein kleines Stück Kaltblütigkeit, um mehr Pluspunkte auf unserem Konto zu haben. Besonders ärgerlich und schmerzlich, dass wir von den Auswärtsspielen in Wetzlar und Melsungen keine Zähler mitbrachten. Ich bin beeindruckt, wie ehrgeizig und engagiert alle im Team jeden Tag im Training arbeiten, um sich zu steigern, um im Spiel ihre Bestleistung abzurufen. Jeder brennt für den mannschaftlichen Erfolg. Das ist ein Unterschied zu manch anderen Vereinen. 

Wo sehen Sie Ihre Stärken, wo Nachholbedarf?

Verbesserungspotential gibt es auf allen Ebenen. Stärken sehe ich im 1 gegen 1, meinen Sprungwurf, meine Schnelligkeit. Verbessern muss ich meinen Schlagwurf. 

Wie kommen Sie mit dem Kleinstadtmileu in Eisenach zurecht?

Ich bin mit meiner Freundin nach Eisenach gezogen. Wir fühlen uns recht wohl. Ich bin ja ineiner Kleinstadt aufgewachsen, habe zuletzt aber in Berlin gewohnt. Das ist schon ein großer Unterschied zu Eisenach. Mein Fokus liegt aber auf dem Sport, dem Handball beim ThSV Eisenach. 

Ihr Lieblingsessen?

Spaghetti Carbonare 

Welche Musik hören Sie gern?

Hiphop, Techno und EDM. 

Welche Freizeitinteressen haben Sie?

Ich erkunde gern mit meiner französischen Bulldogge die Umgebung von Eisenach. Diesbezüglich ergeben sich in und um Eisenach mehr Möglichkeiten als in Berlin. Der Wald um Eisenach ist genial.    

 

Th.Levknecht                                                     

 

 

Nachgefragt bei Rückraumspieler Dustin Kraus vor dem Heimspiel des ThSV Eisenach am Freitag, 08.03.2024 um 20.00 Uhr gegen Hannover