Deutschland schafft dramatischen Halbfinal-Einzug gegen Europameister Frankreich!

Die Olympia-Reise der deutschen Handball-Nationalmannschaft geht weiter! In einer höchstdramatischen Viertelfinalpartie inklusive Verlängerung besiegte das DHB-Team den Turniergastgeber und Titelfavoriten Frankreich!

Eisenachs Marko Grgic bejubelt mit seinem Team den Sensationellen Halbfinal-Einzug.

 

Nach 5:5-Zwischenstand in der 10. Minute waren die Schützlinge von Bundestrainer Alfred Gislason lange in Rückstand, zur Halbzeitpause stand es 14:17 (30.). Ein Doppelschlag des Franzosen Elohim Prandi (Paris Saint-Germain) zum 14:18 und 14:19 (beide 31.) vergrößerte den Abstand weiter. Ab der 35. Minute kam Deutschland aber wieder besser ins Spiel, kam durch Rune Dahmke (THW Kiel) erstmals wieder auf zwei Tore ran (19:21, 36.). Durch einen Vier-Tore-Lauf gelangen erstmals wieder Ausgleich (25:25, 48.) und Führung (26:25, 51.).

Jetzt: Ein offener Schlagabtausch! Frankreich zog noch zweimal zwei Tore weg, zuletzt beim 27:29 durch Dika Mem (FC Barcelona). Der überragende Mann des Deutschen Turniers bisher, Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf), besorgte in der letzten Minute erst den Anschlusstreffer, nach einer französischen Auszeit sechs Sekunden vor dem Schluss fing Julian Köster (VfL Gummersbach) einen Pass von Mem ab, spielte sofort auf Uscins, der aus zehn Metern draufknallte und das Leder zwischen den Beinen von Keeper Gerard (nach Olympia Karriereende) hindurch versenkte. 29:29 – Verlängerung!

In dieser trumpfte wiederum der 22-jährige Uscins auf, erzielte das 30:29 (62.), das 31:31 (64.) und das 32:32 kurz vor Ende der ersten Halbzeit der Verlängerung (65.). Juri Knorr lieferte mit einem Schlagwurf von halblinks etwas glücklich das 33:33 (67.) beim Stand von 34:33 ging es in die Schlussminute. Parade Späth (Rhein-Neckar Löwen), Ausgleich Remili (KC Veszprém), Schlagwurf-Treffer Uscins, Parade Späth. In einem Finish, das dramatischer nicht hätte sein können, bewies das Deutsche Team unfassbare Nervenstärke! 35:34 der Endstand, nach 14:17 zur Halbzeit und 29:29 nach 60 Minuten!

ThSV-Rückraumspieler Marko Grgic durfte zweimal zum Strafwurf antreten, vergab aber wie Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen, 49.) gegen den fantastisch aufgelegten Gerard im blau-weiß-roten Tor. Für ihn wird das Spiel gegen Deutschland, wie für seinen Nationalmannschaftskollegen und einen der größten Handballer aller Zeiten, Nikola Karabatic (zuletzt Paris Saint-Germain), das letzte seiner Karriere bleiben. Die beiden verabschieden sich von der großen Handballbühne.

J. Gante

 

Bekam in Paris Besuch vom ThSV Eisenach: Marko Grgic mit Jugendwart Ronny Oelschläger, Nachwuchsspieler Vincent Oelschläger und Nachwuchstrainer Marco Rheinhardt.