Es dürfte hitzig zugehen 

Auszeit mit Hartmut Mayerhoffer, Coach des HC Erlangen, vor dem Punktspiel der Franken am Samstag beim ThSV Eisenach 

Das Team des HC Erlangen der Saison 2023/2024 (Foto HCE) Hinten v.l.: Christoph Steinert, Tim Zechel, Gedeon Guardiola, Nikolai Link, Antonio Metzner, Simon Jeppsson, Sebastian Firnhaber, Nico Büdel. Jonathan Svensson Mitte v.l.: Physiotherapeutin Liv Stöth, Physiotherapeutin Ulrike Rienecker, Team-Manager Ricco Wolf, Sportdirektor Raul Alonso, Tainer Hartmut Mayerhoffer, Co-Trainer Tom Hankel, Mannschaftsarzt Klaus Müller, Mannschaftsarzt Prof. Dr. Thomas Tischer, Mannschaftsarzt Dr. Jakob Oronowicz, Mannschaftsarzt Dr. Rainer Lösch Vorne v.l.: Lutz Heiny, Hampus Olsson, Stephan Seitz, Christopher Bissel, Bertram Obling, Klemen Ferlin, Michael Haßferter, Veit Mävers, Mads-Peter Lönborg, Yannik Bialowas, Tim Gömmel

Am letzten Punktspieltag der 1. Handballbundesliga der Männer im Jahr 2023 stehen sich am Samstag, 23.12.2023 um 19.00 Uhr in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle der ThSV Eisenach und der HC Erlangen gegenüber. Ein Duell von zwei direkten Kontrahenten um den Klassenerhalt. Die Wartburgstädter, am Mittwochabend mit dem Paukenschlag eines 27:26-Erfolges beim aktuellen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen, rangieren auf dem 17. Tabellenplatz, haben aber nur einen Rückstand von 2 Pluszählern zum den 13. Tabellenplatz belegenden HC Erlangen. Eine Partie mit enormer Brisanz vor erneut ausverkauftem Thüringer Handballtempel. 

Wir sprachen vor der Partie mit Hartmut Mayerhoffer, dem Coach des HC Erlangen

Ist Hartmut Mayerhoffer nach 3 Punkten in zwei Spielen binnen weniger Tage gegen unmittelbare Tabellennachbarn etwas erleichtert, konnten Sie sich doch damit etwas Luft zu den Abstiegsplätzen verschaffen?

Bei unserer Tabellenkonstellation sind Punkte sehr, sehr wichtig. Die drei angesprochenen Zähler gelangen zudem gegen direkte Konkurrenten. Zwei Punkte aus dem schweren Auswärtsspiel gegen Stuttgart und nun einer gegen den HBW Balingen-Weilstetten, jeder einzelne Punkt ist wichtig. Mit diesen drei Punkten konnten wir den Abstand etwas vergrößern bei einer weiterhin sehr engen Tabellenkonstellation.

Beim 30:29-Sieg in Stuttgart bewies Ihre Mannschaft Nervenstärke im Finish, beim 22:22im Heimspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten verpasste sie den greifbaren Doppelpunktgewinn, musste sich mit einer Punktteilung zufrieden geben…?

In Stuttgart hielten wir die Partie unnötig lange offen, so dass es am Ende sehr knapp wurde. Wir warteten in diesem Spiel mit einer starken Angriffsleistung auf. Gegen den HBW Balingen-Weilstetten zeigten wir eine sehr gute Abwehr. Im Angriff haperte es, fehlte die Effizienz. Am Ende mussten wir uns mit dem Remis abfinden. 

Vor der Saison hieß es „endlich raus aus dem Mittelmaß“, doch dann fand sich Ihre Mannschaft in unteren Tabellenregionen wieder?

Die Liga weist eine extrem hohe Dichte an guten Mannschaften auf. Das hat natürlich auch seinen besonderen Reiz. Alle wollen einen Schritt nach vorn vollziehen. Das ist logisch. Bei uns gab es einen neuen Trainer und einige neue Spieler, ein personeller Umbruch stand an. Das alles ist nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen. 

Auf welche Art des Handballs setzt Hartmut Mayerhoffer? Wieviel davon setzt Ihr Team schon um? 

Aus einer aktiven Abwehr wollen wir antizipieren und ins Tempospiel kommen. Mit unserer deutlich verbesserten Abwehr rangieren wir in diesem speziellen Ranking im oberen Drittel. Nach vorn steht das Tempospiel, ein schneller Ballfluss und druckvollen Angriffsspiel auf der Agenda. Da sind wir nicht konstant genug, wir nutzen unsere herausgespielten Chancen zu wenig. Die Wurfeffizienz ist zu verbessern. 

In der Liga geht es auch in den unteren Tabellenregionen sehr eng zu. Schauen Sie mal in die Glaskugel, wie viele Punkte werden für den Klassenerhalt nötig sein?

Deutlich mehr als in den letzten Jahren, weil mit Eisenach und Balingen zwei starke Aufsteiger die Liga bereichern. Ich rechne mit einem Hauen und Stechen bis zum letzten Saisonpfiff. 

Sie werden vorerst auf Sebastian Firnhaber aufgrund eines Kreuzbandrisses verzichten müssen, wie soll das kompensiert werden? 

Er ist einer unserer Kapitäne, auf und neben dem Parkett eine Persönlichkeit. Nach dem Glücksempfinden des Sieges in Stuttgart ereilte uns der Schock seiner schweren Verletzung. Er wird uns sehr fehlen. Wir müssen als Team zusammenrücken, um den Ausfall zu kompensieren. 

Die Vertragsverlängerung mit Christoph Steinert unterstreicht die Wertigkeit des Linkshänders für Ihr Team…?

Er ist als abwehrstarker Linkshänder seit Jahren eine feste Größe. Er ist Nationalspieler, profitiert von seiner reichlichen Erfahrung. Er kam zuletzt aus einer längeren Verletzung, konnte beim Großteil der Saisonvorbereitung nicht dabei sein, wird Woche für Woche besser. 

Am Samstag steht das nächste Duell mit einem unmittelbaren Tabellennachbarn aus der unteren Tabellenhälfte an. Was für eine Partie erwarten Sie in Eisenach? Auf was bereiten Sie ihre Mannschaft vor? 

Ich rechne mit einem hitzigen Spiel in aufgeheizter Atmosphäre. Es werden zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die um jeden Zentimeter kämpfen werden. Es wird ein heißer Fight. Ich werde meine Mannschaft so gut wir möglich darauf einstellen, doch der Hexenkessel Werner-Aßmann-Halle wird dann für eine ganz eigene Stimmung sorgen…

Wie sieht es personell für den Samstagabend aus? 

Wir werden wahrscheinlich mit dem Aufgebot vom Dienstag auflaufen.

Interview: Th. Levknecht 

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Der HC Erlangen spielte am Dienstag beim 22:22 (10:11) gegen den HBW Balingen-Weilstetten mit: Obling, Ferlin; Heiny, Lønborg, Seitz, Bialowas, Mävers, Büdel (3), Bissel (2), Svensson (4), Guardiola, Link, Jeppsson (5), Steinert (2), Olsson (1), Zechel (5)

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