Das Spiel im Südwesten Thüringens startete ausgeglichen, nach Dessauer Führung gelang dem ThSV in Person von Malte Donker (1:1, 3.) und Fynn Hangstein (3:3, 8.) jeweils der Ausgleichstreffer. Gegen das harte Dessauer Abwehrbollwerk taten sich Kaufmanns Mannen zunächst schwer, gaben einige Bälle zu leichtfertig her. Durch Timmy Reichmuth gelang beim 4:3 dennoch die erste Führung (10.). Durch einen Doppelschlag von Rechtsaußen Moritz Ende zog der ThSV auf 7:4 davon (14.), beim 9:8 setzte sich Rückraumspieler Simone Mengon energisch durch, holte nicht nur die Führung zurück, sondern auch eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Dessaus Powarzynski raus (19.).

Noch vor der Halbzeitpause: ThSV zieht Dessau davon!

Per Kempa traf Fynn Hangstein zum 11:10 (21.), Schlussmann Silvio Heinevetter nahm DRHV-Spieler Vincent Bülow einen Siebenmeter ab und löste tosenden Applaus in der prall gefüllten Breitunger Sporthalle aus (23.). Die Eisenacher erhöhten munter die Schlagzahl, erzielten durch Aleksandar Caprics energischen Durchbruch das 14:10 (27.), den Schlusspunkt des ersten Durchgangs setzte Dessaus Fritz-Leon Haake beim 16:12 (30.).

Die ersten drei Treffer des zweiten Durchgangs lieferte widerum der Gastgeber: Ende traf nach Hangstein-Pass per Kempa (31.), Saul netzte aus der Ferne (32.), Reichmuth von Linksaußen (19:12, 33.). Moritz Ende traf auch zum 22:13 und markierte dabei sein sechstes Tor des Abends (35.). Der zum Seitenwechsel gekommene Matija Spikic im Eisenacher Kasten parierte mit schöner Sprungeinlage gegen Yannick Danneberg, im zweiten Versuch traf allerdings Linksaußen Carl-Phillip Haake zum 24:17 (43.).

Zwei, beinahe drei Torwarttreffer in der Schlussphase!

Bei den Marko-Grgic-Treffern zum 26:17 (Alleingang, 45.) und 27:17 (Schlagwurf, 47.) tobte die Halle vor Jubel. Dann lief Torwart Matija Spikic zu offensiver Höchstform auf: Erst traf er aus dem eigenen Kreis zum 29:19 (50.), nur um in der 57. Minute auch noch das 31:22 zu erzielen. Wenige Sekunden später flog sein dritter Versuch knapp daneben. In der Schlussminute besorgte der DRHV durch Jakub Powarzynski den 32:24-Endstand.

Der beste Eisenacher Werfer, Moritz Ende, bilanzierte: „Wir wussten, dass Dessau sich gut vorbereitet hat, und wollten das Spiel als Generalprobe nutzen, so auftreten, als würden wir gegen Berlin spielen. Das hat in meinen Augen gut geklappt. Der finale Pass und Kleinigkeiten in der Abwehr, die wir vor dem Spiel angesprochen haben, haben noch nicht gestimmt. Trotzdem haben wir Dessau gut auf Abstand gehalten und können zufrieden sein. Ab jetzt voller Fokus auf Berlin!“

Am Ende also ein komfortabler Sieg und eine geglückte Generalprobe zum Ligaauftakt in zwei Wochen. Besonders die Außen Moritz Ende (6 Treffer) und Timothy Reichmuth (5) sowie Rückraum-Regisseur Fynn Hangstein (ebenfalls 5) wussten am Freitagabend zu überzeugen. Beste Werfer auf der Gegenseite: Yannick Pust, Oskar Emanuel (beide 4), Carl-Phillip Haake, Jakub Powarzynski und Yannick Danneberg (alle 3). Der Zweitligist aus Dessau hielt zunächst gut mit, verlor aber im Laufe der ersten Halbzeit den Anschluss aus den Augen.

Alle Eisenacher Augen richten sich nun auf Samstagabend, den 07.09., und das Heimspiel gegen den amtierenden Vizemeister Füchse Berlin. Bis dahin stehen noch zwei Wochen harter Trainingsarbeit auf dem Programm der Bundesliga-Handballer.

Statistik: ThSV Eisenach – Dessau-Roßlauer HV 32:24 (16:12)

ThSV Eisenach: Spikic (2), Heinevetter; Reichmuth (5), Capric (1), Hangstein (5/1), Attenhofer, Walz, Mengon (2), Grgic (3), Ende (6), Meyer, Maric, Donker (2), Kraus (1), Kurch (3), Saul (2)

Dessau-Roßlauer HV: Patzwaldt; Gonschor (2), F.-L. Haake (1), C.-P. Haake (3), Bülow (1), Schütte, Mitrovic, Powarzynski (3), Nowak (1), Baumgart, Misovych, Emanuel (4), Danneberg (3), Pust (4), Leu (2)

Siebenmeter: ThSV Eisenach 1/2 – Dessau-Roßlauer HV 2/3

Zeitstrafen: ThSV Eisenach 4 x 2 Min. – Dessau-Roßlauer HV 5 x 2 Min.

J. Gante