Den Siebenmeter zum zwischenzeitlichen 18:14 verwandelte er eiskalt, in Minute 43 scheiterte er an Frankreich-Torhüter Remi Desbonnet. Insgesamt netzte Grgic viermal ein. Am ARD-Mikrofon zeigte sich Grgic nach dem Erfolg zufrieden, dennoch selbstkritisch: “Man kann durchaus zufrieden sein. Ich bin sehr kritisch mit mir selbst: Es waren vielleicht noch ein, zwei Fehlerchen zu viel. Insgesamt aber ein sehr gutes erstes Heimländerspiel.” Auf Nachfrage, was ihn auf der Platte in dem jungen Alter so cool bleiben lasse: “Ich habe es einfach im Blut, komme aus einer Handballerfamilie. Dadurch bin ich vielleicht etwas ruhiger als andere, das gibt mir Selbstsicherheit.” Markos Vater Danijel spielte bereits von 2003 bis 2005 an der Wartburg Handball. 

Das griff auch Schlussmann Andi Wolff auf: “Marko hat schon sehr viel mitgebracht, wie sein Vater, mit dem ich auch schon gespielt habe”, sagte der inzwischen 33-Jährige, der in diesem Sommer aus Kielce zum THW Kiel wechselt. “Er ist abgezockt und frech, das tut gut.”

Trainer Alfred Gislason bilanzierte: “Das war ein gutes Spiel von uns, beide Mannschaften haben viel rotiert. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft, möchte sie aber nicht überbewerten. Frankreich haben wichtige Spieler gefehlt.” Angesprochen auf Marko Grgic sagte Gislason: “Er hat erst sein zweites Länderspiel gemacht, sich schon beim Lehrgang im Mai sehr gut präsentiert. Entscheidend für die Nominierung waren seine Leistungen über die ganze Saison in Eisenach. Er lernt sehr schnell, ist sehr vielseitig. Er hat gute Würfe und ist schon sehr abgezockt.” 

Das DHB-Team hat nun erstmal einige Tage frei. Danach geht es Freitag (19.07.) gegen Ungarn ins vorletzte Testspiel vor Olympia.