In der ersten Hälfte stand bei den Wartburgstädtern Torwart-Neuzugang Silvio Heinevetter zwischen den Pfosten, nahm den Brandenburgern in der 1. Minute prompt einen Siebenmeter ab. Rückkehrer Fynn Hangstein bewies beim 1:1 (3.) Coolness beim Strafwurf, versenkte gegen Potsdams Tomovski. Beide Teams machten früh deutlich, dass sie dem Gegner im Testspiel nichts schenken, harte Duelle auf beiden Seiten prägten die Partie. Naturgemäß lief noch nicht alles rund im Abschluss, Timmy Reichmuth scheiterte nach schönem Zuspiel hinter dem Rücken von Justin Kurch nach einer knappen Viertelstunde, wenig später traf Simone Mengon von halbrechts nur das Außennetz. Trotz energischer Deckung des VfL konnte sich Fynn Hangstein einige Male gut durchsetzen, erzielte das 7:7 per Siebenmeter (21.), das 8:8 aus mittiger Position (23.) sowie das 10:10 (29.). In die Halbzeitpause ging es beim Zwischenstand von 11:12 zugunsten der Potsdamer.

Unter den Neuen wusste auch Filip Vistorop, im Sommer aus Balingen an die Wartburg gewechselt, zu überzeugen, nach Start in die zweite Hälfte besorgte er beim 12:12 (31.), 13:13 (32.) und beim Führungstreffer zum 14:13 (33.) eine Reihe an Treffern. Der zur zweiten Halbzeit gebrachte Matija Spikic wehrte mit spektakulärer Sprungparade gegen Elias Kofler ab, VfL-Keeper Mark Ferjan bewahrte sein Team gegen ThSV-Zugang Gian Attenhofer vor einem Gegentor (34.). Filip Vistorop wuchtete das Spielgerät zum 15:15 aus dem Rückraum ins Netz (35.), Timmy Reichmuth besorgte von rechts das 17:17 nach Mengon-Anspiel (43.). So eng wie das Ergebnis waren auch die Duelle, die sich die Thüringer und Brandenburger lieferten, auch an der Seitenlinie ging es teils hoch her, die Trainer Misha Kaufmann und Bob Hanning zeigten sich gewohnt engagiert und emotional am Spielfeldrand. In Minute 45 ging der ThSV erneut in Führung, Malte Donker hob den Ball über Ferjan hinweg ins Tor. Beim 19:19 durch Josip Simic (46.) und 19:20 durch Elias Kofler (47.) wussten die Adler allerdings zurückzuschlagen. Nach versenktem Gewaltwurf von Alexander Saul zum 21:20 (49.) drehte Hannings Team nochmal auf, ging mit 21:22 (Nicolas Paulnsteiner, 52.) in Führung, erhöhte auch auf 21:24 (Maxim Orlov, 55.). Den Schlusspunkt der Partie setzte der Schweizer Timothy Reichmuth, als er den 24:27-Endstand besorgte (60.).

Unterm Strich ein Testspiel, aus dem viele Lehren gezogen werden können. Misha Kaufmann sagte nach dem Spiel: "Das Miteinander-Arbeiten muss sich bei uns noch verbessern, ich war heute mit der Grundeinstellung nicht ganz zufrieden. Wir haben aber jetzt eine lange Zeit vor uns, nach all der Euphorie tut es uns gut, auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden. Ein Dämpfer tut immer gut." Kaufmann weiter: "Natürlich haben uns auch wichtige gefehlt, Ivan Snajder, Marko Grgic,... Auch die schmerzlichen Abgänge wie Mani Zehnder oder Yoav Lumbroso. Wir haben heute vieles probiert. Alle, die heute im Zentrum gespielt haben, sind neu - das braucht seine Zeit."

Der ThSV Eisenach bedankt sich bei Gastgeber VfL Wanfried für die Gastfreundschaft, circa 500 Fans fanden am Mittwoch den Weg in die ausverkaufte Halle!