Wo Spitzenspiel drauf stand, war auch Spitzenspiel drin. Der ThSV Eisenach II und der HBV Jena lieferten sich einen rassigen Schlagabtausch. Nahezu 250 Zuschauer bildeten eine stimmungsvolle Kulisse beim 39:37 (18:17) -Erfolg des ThSV Eisenach II. Drei Spieler netzten zweistellig ein. Richard Vagner markierte für den HBV Jena 13, Qendrim Alaj 11 und Armend Alaj 10 für den ThSV Eisenach II. Das Niveau seines Teams erreichte der Coach des HBV Jena allerdings nicht. Daniel Hellwig war, wie schon im Vorfeld, nicht zu einem Statement für die Medien bereit.  In einem rasanten Schlagabtausch waren die Referees Jens Hanse und Roy Krumbholz gefordert, die – gleichmäßig verteilt – 32 Strafminuten verteilten und die Partie sicher im Griff hatten.

„Unsere geschlossene Mannschaftsleistung gab den Ausschlag. Alle wollten diesen Sieg unbedingt. Jeder hat seinen Beitrag geleistet. Die Youngster waren voll da, wenn sie eingewechselt wurden. Natürlich gibt es noch einiges zu verbessern, aber auf diese Leistung lässt sich aufbauen“, konstatierte Christian Trabert. Gemeinsam mit Aron Büchner entschied er das Torhüterduell zugunsten des ThSV Eisenach II. Beide ergänzten sich prächtig. Der 32-jährige Christian Trabert bekam zunächst keinen Ball zu fassen, verletzte sich zudem an der Leiste, räumte beim Stand von 8:12 (18.) seinen Platz für den 21-jährigen Aron Büchner. Dieser meisterte gleich mehrere Bälle in großen Stil, läutete die Aufholjagd ein, die in der 18:17-Halbzeitführung mündete. Der 17-jährige Conrad Ruppert hatte zum ersten Führungstreffer für seine Farben eingenetzt. Christian Trabert kehrte beim Stand von 27:27 ins ThSV-Gehäuse zurück (45.), als sein Team eine 27:24-Führung binnen 100 Sekunden aus der Hand gegeben hatte.  Nun war „Trabbi“ mehrfach zur Stelle. Kurz darauf verwandelte Qendrim Alaj einen an Philipp Urbach verwirkten Siebenmeter, fanden sich Qendrim Alaj und Julius Brenner zum Kempa (29:27, 47.). Der ThSV Eisenach II gab die Führung nicht mehr aus der Hand, hatte durch die Gebrüder Alaj und dem 18-jährigen Maarten Elwert auf die Anschlusstreffer der Gäste stets die passende Antwort parat. Maarten Elwert und Armend Alaj trafen zum 38:34 (58.). Die Punktevergabe war geklärt. Wenige Minuten später tanzte der ThSV Eisenach II unter dem Jubel seiner Anhängerschaft auf dem Parkett der Werner-Aßmann-Halle. „Unsere hohe Angriffseffektivität gab den Ausschlag.  Wir waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen, famos unterstützt von unseren Fans auf der Tribüne“, betonte ThSV-Spielertrainer Qendrim Alaj.

Zu Beginn dominierte der HBV Jena  

„Uns unterliefen anfangs zu viele Fehler, sodass wir deutlich in Rückstand gerieten“, erklärte Qendrim Alaj.  Die Gäste, mit Balasz Matuszka, Richard Vagner und Hendrik Vogt im Rückraum, nutzten ihre Freiheiten, trafen zum 2:6 (Matuszka, 10.), 6:10 (Miklasz, 16.) und 9:13 (Natzschka, 19.). Den Hausherren unterliefen Zuspielfehler, sie fabrizierten Technik- und Regelfehler. Die Gäste dankten. Besser wurde es, als Armend Alaj von Rechtsaußen in den Rückraum wechselte, Kapitän Philipp Urbach die Rechtsaußenposition übernahm. „Wir sind ruhig geblieben. Mit den Paraden von Aron Büchner kehrte Sicherheit ein“, unterstrich Qendrim Alaj. Die Eisenacher forcierten das Tempo. Qendrim Alaj, für Abwehraufgaben von Ole Gastrock-Mey abgelöst, dirigierte das Angriffsspiel. Die Abwehr der Hellwig-Schützlinge bekam kaum noch Zugriff.  Die präzisen Würfe von Armend und Qendrim Alaj zappelten im Jenenser Kasten. Die Bälle der Zeiss-Städter wurden eine Beute des ins ThSV-Gehäuse eingewechselten Aron Büchner.  „Wir haben den deutlichen Rückstand bis zur Halbzeit gedreht“, registrierte Qendrim Alaj erfreut. Nach dem 12:15 (24.) starteten die Eisenacher durch. Der eingewechselte 18-jährige Jannes Rehm zog beherzt zum 15:15 ab (26.). Hristijan Remenski verwertete ein Zuspiel zum Kreis zum 16:16 (27.). Aron Büchner parierte gegen Balasz Matuszka. Praktisch mit der Sirene lochte Conrad Ruppert vom Kreis zur 18:17-Führung für den ThSV Eisenach II ein.

Angriffseffektivität entscheidet für den ThSV Eisenach II

Mit einem Treffer von Jenas Torhüter Christoph Schmidt ins leere ThSV-Gehäuse zum 18:18 ging es in den zweiten Abschnitt. Die Gäste nutzten eine Überzahl clever zum 20:22 (37.). Julius Brenner scheiterte frei am prächtig reagierenden Jenenser Keeper Christoph Schmidt (37.). „Wir haben dem HBV Jena nur kurz das Gefühl gegeben, im Thüringer Handballtempel was holen zu können, haben dann das Sagen übernommen“, betonte Qendrim Alaj. Zwei Treffer von Armend Alaj sowie je einer von Julius Brenner und Hristijan Remenski, an der Anzeigetafel leuchtete ein 26:23 für die Hausherren (43.). Daniel Hellwig versuchte während einer Auszeit mit neuen Instruktionen einzugreifen. Beim 27:27 (45.). durften die Jenenser nochmals den Gleichstand bejubeln. Allerdings letztmalig! Sie wussten sich in der Abwehr nur auf Kosten von Zeitstrafen und Strafwürfen zu helfen. Ein treffsicherer Richard Vagner war für den HBV Jena zu wenig, um Zählbares mitzunehmen. „Der HBV Jena und wir haben große Ambitionen. Wir sind stolz, dieses Spitzenspiel für uns entschieden zu haben. Wir sind auf dem richtigen Weg, dürfen aber nicht nachlassen“, betont Qendrim Alaj. Am Sonntag, 22.09.2024 wartet die Auswärtsaufgabe beim HSV Weimar.

Statistik

ThSV Eisenach II: Trabert, Büchner; Brenner (5), Rehm (1), Weiß, Urbach (2), Remenski (4), Ruppert (1), Schlotzhauer, Gastrock-Mey, Ukaj, A. Alaj (10), Katzwinkel (1), Q. Alaj (11/6), Elwert (4)

HBV Jena: Schmidt (1), Mademann; Zander, Natzschka (5), Hilzendegen, Dekarz (4), Zeda, Vogt (7), Missale (2), Köhler, Vagner (13/4), Miklasz (3), Krause, Leimbach, Dulewicz (1), Matuszka (1)

Siebenmeter: ThSV Eisenach II 6/7 – HBV Jena 4/5

Zeitstrafen: ThSV Eisenach II 8 x 2 Min. (Rot für Brenner nach 3. ZS) – HBV Jena 8 x 2 Min.

Schiedsrichter: Hanse/ Krumbholz

Zuschauer: 244

Th. Levknecht