Hypothek aus schwacher erster Hälfte zu groß: ThSV unterliegt Bietigheim!

Am Donnerstagabend musste sich der ThSV Eisenach in der heimischen Werner-Aßmann-Halle zum zweiten Mal in dieser Saison geschlagen geben. Nach Acht-Tore-Rückstand zur Halbzeitpause reichte ein verbesserter Auftritt im zweiten Durchgang nicht zum Punktgewinn gegen Bundesliga-Aufsteiger Bietigheim.

Meyer, Kurch und Kraus beim Blockversuch gegen Bietigheims Kühn (Foto: Christian Heilwagen)

Die Gastgeber durften 2.670 Zuschauer in Eisenach begrüßen. Malte Donker brachte noch in der ersten Spielminute das erste Tor auf die Anzeigetafel, als er ein Mengon-Anspiel an der Kreismitte veredelte. Die Partie startete auf Augenhöhe, Moritz Ende, an Spieltag eins und zwei insgesamt 13 Treffer erzielt, traf nach sehenswertem Anspiel aus der Luft zum 3:3 (4.). Beim Gewaltwurf zum 4:6 durch Juan de la Pena konnten die Gäste erstmals zwei Tore Abstand herstellen (9.).

Bei zwei ThSV-Siebenmetern verpasste Fynn Hangstein zunächst das 5:6, weil der Bietigheimer Schlussmann Fredrik Genz mit seinem linken Bein parierte (10.), Marko Grgic besorgte per Strafwurf das 5:7 (11.). Gäste-Rückraumspieler Tom Wolf scheiterte beim Stand von 7:10 aus sieben Metern an ThSV-Schlussmann Matija Spikic (16.). Kapitän Peter Walz, der nach seinem Fehlen im Auftaktspiel gegen die Füchse und Kurzeinsatz in Erlangen erstmals wieder mehr Spielzeit absolvieren konnte, setzte sich energisch an der Kreismitte durch und verkürzte auf 8:10 (17.). Nach sehenswertem Grgic-Anspiel überwand Ende Genz im Bietigheimer Kasten (26.), woraufhin dem Gastgeber das Spiel entglitt. Vier-Tore-Lauf Bietigheim, Jonathan Fischer besorgte den 12:20 Halbzeitstand, Genz parierte noch einmal gegen Mengon (30.).

Nach dem Seitenwechsel traten die Wartburgstädter verbessert auf. Marko Grgic versenkte einen selbst herausgeholten Siebenmeter zum 14:21 (34.), Matija Spikic parierte sehenswert mit ausgestreckten Armen und lenkte den Ball ans Holz (35.). Dennoch rissen die Rückschläge nicht ab, Simone Mengon scheiterte an Fredrik Genz (36.), Grgic setzte einen Aufsetzer über das Tor (39.). Jonathan Fischer traf zum 19:27 mit einem sehenswert um Spikic herumgewundenen Dreher (44.). Um die 45-Minuten-Marke stand auch ThSV-Rückraumakteur Dustin Kraus im Mittelpunkt, traf erst zum 20:27 (45.), nagelte das Leder im nächsten Angriff freistehend ans Kreuzeck (46.).

Mit seinem Treffer ins verwaiste Eisenacher Tor erhöhte Till Herrmann die Führung auf zehn Tore (20:30, 49.). In den Schlussminuten fing sich Kaufmanns Team wieder, stellte von 23:32 (52.) mit fünf Treffern in Serie auf 28:32 (55.). Den Siebenmeter beim Spielstand von 29:33 setzte Rechtsaußen Gonzalo Peréz Arce gegen Silvio Heinevetter ans Holz (57.), letzterer parierte noch einmal im Eins-gegen-Eins gegen Pérez Arce (59.). Doch die Hypothek, die der ThSV Eisenach aus der ersten Hälfte mit sich herumschleppte, war zu groß. Marko Grgic besorgte mit der Schlusssirene den 32:35-Endstand.

Warum gerade die erste Hälfte aus Eisenacher Sicht so dürftig lief, thematisierte Cheftrainer Kaufmann nach dem Spiel. „Das nehme ich auf meine Kappe“, räumte der Schweizer selbstkritisch ein. „Ich muss auch erstmal analysieren, was im Detail schieflief, aber wir haben heute nicht die richtige Herangehensweise gewählt.“ Kaufmann weiter: „Das sind zwei Punkte, die uns fehlen, die wir nun gegen einen anderen Gegner holen müssen.“

Der Übungsleiter der SG BBM Bietigheim Iker Romero machte deutlich: „Mit dieser Mannschaft und diesen Fans, dieser Halle, hat es unglaublich viel Spaß gemacht, hier zu spielen. Ich bin sehr glücklich über die Leistung meiner Mannschaft.“ Kaufmann: „Das ist bezeichnend. Dass unser Gegner heute Spaß hatte, hier zu spielen, nicht wie viele andere.“

Am Dyn-Mikrofon äußerte sich Eisenachs noch bester Mann, Marko Grgic (14 Tore) zum Spiel: „Ich bin maßlos enttäuscht, von mir, aber auch von der Mannschaft, so wie wir uns präsentiert haben, gegen einen Aufsteiger, zuhause. Wir wussten, dass es schwer wird, aber das geht nicht. Ich muss mich im Namen der Mannschaft bei den Fans entschuldigen, die hier heute unter der Woche in die Halle gekommen sind.“

Das Team um Trainer Misha Kaufmann und Rückraumspieler Marko Grgic hat schon am kommenden Freitag die Möglichkeit, sich beim heimischen Publikum zu revanchieren, trifft am 27.09. um 20 Uhr auf die SG Flensburg-Handewitt. Für Iker Romeros Schützlinge geht’s am 29.09., Sonntag, 15 Uhr zuhause gegen Gummersbach weiter. Am 02.10., einem Mittwochabend, gibt es ein schnelles Wiedersehen zwischen ThSV Eisenach und SG BBM Bietigheim, in der 2. Runde des DHB-Pokals um 19:30 Uhr.

J. Gante

 

Statistik: ThSV Eisenach – SG BBM Bietigheim 12:20 (32:35)

ThSV Eisenach: Spikic, Heinevetter; Vistorop (2), Reichmuth (4), Capric, Hangstein (1), Attenhofer (1), Walz (1), Mengon (1), Grgic (14/3), Ende (2), Meyer (1), Donker (2), Kraus (2), Kurch (1), Saul

SG BBM Bietigheim: Genz, Rebmann; Vlahovic (5), Kühn (6), Claus (3), Wolf, de la Pena (7), Nicolaus, Wiederstein (1), Pérez Arce (1), Barthe, Strosack, Pfeifer, Fischer (3), Hermann (7), Hejny (2)

Siebenmeter: ThSV Eisenach 3/4 – SG BBM Bietigheim 0/2

Zeitstrafen: ThSV Eisenach 3 x 2 Min. – SG BBM Bietigheim 3 x 2 Min.

Schiedsrichter: R. Thiyagarajah / S. Thiyagarajah